Aktualisiert am 13.09.2024

Ohren zu, Druck im Ohr, Ohrenschmerzen bei Erkältung: Was tun?

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Viele Betroffene leiden im Verlauf einer Erkältung unter Ohrenschmerzen oder einem unangenehmen Druckgefühl in den Ohren. Warum sind die Ohren bei einer Erkältung zu? Wie lange dauert es, bis die Ohren wieder frei sind und was kann man dagegen tun? Hier erfahren Sie mehr zu dem Thema.

Lesedauer: 4 Minuten

Grundlagen und Anzeichen

Warum tut das Ohr bei einer Erkältung weh?

Ohrenschmerzen oder ein Druckgefühl in den Ohren sind keine Seltenheit bei grippalen Infekten. Grund dafür ist ein direkter Verbindungsgang zwischen Mittelohr und dem Nasen-Rachen-Raum, die sogenannte Ohrtrompete oder auch Eustachische Röhre. Der röhrenförmige Gang ist etwa 3 bis 3,5 cm lang (bei Erwachsenen) und sorgt für einen Druckausgleich zwischen Ohr und Rachen.

Im Rahmen einer Erkältung kommt es zu einer Entzündung der Schleimhaut im Nasenrachenraum. Diese kann sich auch weiter in die Ohrtrompete ausbreiten, wodurch der schmale Gang anschwillt und sich verschließt. Betroffene verspüren dann ein unangenehmes Druckgefühl hinter dem Trommelfell, weil kein Druckausgleich mehr möglich ist. Das fühlt sich ähnlich an wie beim Starten und Landen in einem Flugzeug oder in einem Fahrstuhl – nur, dass man den Druck nicht durch Gähnen, Schlucken oder ähnliches abbauen kann. Klingt die Entzündung ab, lässt auch die Schleimhautschwellung nach und die Ohrtrompete öffnet sich wieder.

Mittelohrentzündung vor allem bei Kindern

Bei einer Erkältung können sich auch die Krankheitserreger selbst über den Verbindungsgang bis ins Mittelohr ausbreiten und dort eine Mittelohrentzündung verursachen. Diese ist für Betroffene in der Regel mit Schmerzen und einem unangenehmen Druckgefühl im Ohr verbunden. Eine Mittelohrentzündung tritt bei Erwachsenen relativ selten auf, Babys und Kleinkinder leiden wesentlich öfter darunter. Das hat mehrere Gründe, zum einen ist die Ohrtrompete bei kleinen Kindern noch deutlich kürzer. Zum anderen liegt der Gang bei Kleinkindern zunächst noch eher horizontal, dadurch kann das Sekret schlechter abfließen. Später in der Entwicklung wird die Ohrtrompete dann deutlich steiler. Hinzu kommt weiterhin, dass die Nasennebenhöhlen bei Kleinkindern noch nicht vollständig ausgereift sind, was ebenfalls die Ausbreitung der Entzündung in die Ohrtrompete begünstigt. Außerdem sind Kleinkinder in dieser Zeit generell anfälliger für verschiedenste Infekte, da sich das Immunsystem erst noch vollständig entwickeln muss.

Stechende, pulsierende Schmerzen als Anzeichen für einen Paukenerguss

In schweren Fällen kann durch die Schwellung in der Ohrtrompete das im Rahmen einer Mittelohrentzündung entstehende Sekret nicht mehr abfließen. Der Verbindungsgang sorgt nämlich nicht nur für den Druckausgleich, sondern dient auch als Drainage von Flüssigkeiten aus dem Mittelohr. Ist dies nicht mehr möglich, kommt es zu einer Ansammlung von Sekret hinter dem Trommelfell, einem sogenannten Paukenerguss. Betroffene leiden durch den Druckanstieg im Ohr häufig unter starken, stechenden bzw. pulsierenden Schmerzen. Auch das Hörvermögen ist manchmal vorübergehend eingeschränkt. In diesen Fällen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um der Entzündung entgegenzusteuern.

Wie lange dauern Ohrenschmerzen bei einer Erkältung?

Das hängt von der genauen Ursache ab. Sind die Ohren bei einer Erkältung wegen der verstopften Nase einfach nur „zu“, klingen die Beschwerden in aller Regel ab, sobald die Nase wieder frei ist, sprich die Schwellung in den Schleimhäuten nachlässt. Dann öffnet sich auch die Ohrtrompete wieder, der Druckausgleich ist erneut möglich und die Schmerzen lassen nach.

Auch eine akute Mittelohrentzündung, wenn sich die Infektion weiter ins Ohr ausgebreitet hat, heilt in der Regel innerhalb von zwei bis drei Tagen wieder ab. Sie tritt bei Babys und Kleinkindern relativ häufig auf, ist aber meist harmlos und klingt von alleine wieder ab.

Behandlung – Tipps und Hinweise

Wie bekomme ich bei einer Erkältung die Ohren wieder frei?

Das unangenehme Druckgefühl im Ohr bei Erkältungen wird durch die verschlossene Ohrtrompete verursacht, die wiederum auf die angeschwollene, verstopfte Nase zurückzuführen ist. Aus diesem Grund hilft alles, was die Nase befreit in weiterer Folge auch, die Ohren wieder „freizubekommen“.

Hier können beispielsweise abschwellende Nasensprays oder -tropfen kurzfristig Abhilfe verschaffen. Bewährt haben sich außerdem pflanzliche Arzneimittel wie Sinupret® eXtract. Die darin enthaltenen Wirkstoffe haben einen abschwellenden Effekt und sorgen meist innerhalb kürzester Zeit nach der Anwendung dafür, dass die Atmung durch die Nase wieder erleichtert wird.  Nasentropfen bzw. -sprays sollten aber immer nur für wenige Tage angewendet werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sich ein sogenannter „Dauerschnupfen“ entwickelt.

Bei starken Schmerzen können auch klassische Schmerzmittel wie Ibuprofen helfen. Der Wirkstoff hat sowohl schmerzlindernde als auch entzündungshemmende Eigenschaften, die beide zur Linderung der Symptome beitragen können.

Noch mehr Tipps und Hinweise zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten lesen Sie hier: Medikamente bei Erkältung

Erkältungsabwehr stärken mit pflanzlichen Wirkstoffen

Auch pflanzliche Arzneimittel sind bei Erkältungen sehr beliebt. In Imupret® N ist eine einzigartige 7-Pflanzenkombination enthalten, die gleichzeitig die körpereigene Erkältungsabwehr stärkt, Erkältungserreger direkt bekämpft und den Erkältungsverlauf mildern kann.

Was macht der Arzt bei Druck auf den Ohren?

In der Regel muss bei Ohrenschmerzen oder einem Druckgefühl in den Ohren im Rahmen eines grippalen Infekts kein HNO-Arzt aufgesucht werden. Meist klingen die Beschwerden innerhalb weniger Tage von allein wieder ab, sobald sich die Nasenatmung wieder verbessert und auch die Ohrtrompete wieder frei wird. Gegen die Schmerzen können klassische Schmerzmittel helfen.

Ohrenschmerzen bei Kindern häufig, aber in der Regel harmlos

Bei kleinen Kindern kommt es relativ häufig zu einer Mittelohrentzündung. Durch den Sekretstau hinter dem Trommelfell kann es durch den hohen Druck in manchen Fällen sogar passieren, dass das feine Trommelfell einreißt und sich das Sekret über den Gehörgang entleert. Bei betroffenen Kindern läuft dann eine gelbliche Flüssigkeit, häufig mit kleinen Blutbeimengungen aus dem Ohr. Das kann für die meisten Eltern sehr beunruhigend wirken, in der Regel ist der dadurch entstandene Riss aber nur sehr klein und auch dieser heilt meist ohne Zutun innerhalb weniger Tage bis Wochen. Trotzdem ist dies natürlich ein häufiger Grund für einen Besuch in der Kinderarztpraxis, in der Mehrzahl der Fälle ist jedoch keine spezifische Behandlung notwendig. Bei schweren, bakteriell bedingten Mittelohrentzündungen kann die Einnahme eines Antibiotikums erwogen werden. 

Operative Entlastung des Mittelohrs nur selten notwendig

Bei starken Ohrenschmerzen, heftigem Ohrendruck oder hohem Fieber sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, um möglichen Komplikationen rechtzeitig entgegenzuwirken. In schweren Fällen kann auch erwogen werden, das Trommelfell unter örtlicher Betäubung von außen durch einen kleinen Schnitt zu eröffnen, damit das angestaute Sekret abfließen kann und die Belüftung wieder gewährleistet ist.

Auch bei anhaltenden Beschwerden ist ein Besuch in der Arztpraxis ratsam. Bei chronischen Mittelohrentzündungen besteht die Gefahr, dass das Hörvermögen sonst dauerhaft beeinträchtigt wird.

Ohren zu, Druck im Ohr, Ohrenschmerzen – die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen Blick

Ich bin erkältet und mein Ohr ist zu – was tun?

Das Druckgefühl in den Ohren bzw. das Gefühl, die Ohren seien „zu“, wird durch die Schleimhautschwellung in Nase und Nasenrachenraum ausgelöst. Diese führt dazu, dass sich der Verbindungsgang zwischen Mittelohr und Nasenrachenraum verschließt und kein Druckausgleich mehr möglich ist.

Grundsätzlich helfen gegen den unangenehmen Druck alle Medikamente und Maßnahmen, die auch die verstopfte Nase befreien. Denn wenn die Nasenatmung wieder möglich ist, lässt auch der unangenehme Druck im Ohr wieder nach.

Noch mehr Tipps und Hinweise für Zuhause finden Sie hier: Hausmittel bei Erkältung

 

Wie lange hält „dumpfes Hören“ nach einer Erkältung an?

Wenn die Ohrtrompete im Rahmen eines grippalen Infekts zuschwillt und sich dadurch verschließt, funktioniert der Druckausgleich nicht mehr und mögliches Sekret kann nicht aus dem Mittelohr abfließen. Diese Flüssigkeitsansammlung hinter dem Trommelfell kann vorübergehend zu einer Beeinträchtigung des Hörvermögens führen. Betroffene sprechen dann häufig von „dumpfem Hören“.

Sobald der Schnupfen und die Entzündung in Nase und Nasenrachenraum nachlassen, kann das Sekret aus dem Mittelohr wieder abfließen und auch die Beeinträchtigungen beim Hören lassen wieder nach. Meist bessern sich die Beschwerden innerhalb weniger Tage.

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Medizinjournalistin

Dr. med. Sonia Trowe
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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